23.09.2008
Uns bleibt die Wahl zwischen Hinterhofhotel 1 und Hinterhofhotel 2
So, unser letzten Tag in Tibet ist da.
Die Dusche wird mit Plastiktüten ausgelegt oder mit den Hotellatschen betreten – oh wie schön waren unsere bisherigen Hotels... Dafür wird das Restaurant extra wegen uns aufgemacht. Lecker Frühstück mit riesen Pancakes. Wir schreiben noch ein paar Zeilen für Jime und Gantsen, dann geht's los. Noch ein paar Meter durch das Dorf, dann sind wir beim Ausreiseschalter angekommen. Obwohl wir ein wenig warten müssen haben wir Glück: Hinter uns eine große Schlange wegen eines Reisebusses. Unser großes Gepäck fährt gemütlich mit dem Auto an uns vorbei, unsere kleinen Rucksäcke werden geröngt.
Erleichtert schauen wir auf den chinesischen Ausreisestempel – die Freiheit naht!
Man ist nun also im Niemandsland zwischen China und Nepal. Auch Jimmy und Gantsen sind nun der Freiheit so nah, wie sonst nirgends. Jimmy zeigt auf die andere Seite des Tals : "There you can say everything - it's freedom"
Ein Tal, das zwei verschiedene Welten trennt. Unser Fahrer fährt mit seinem normalen Tempo ( ungeachtet der engen Straße, den Leuten und Lastwägen) weiter , so dass wir auch beinahe an unserem Transfer für Nepal vorbeigerauscht wären.
Gerade noch rechtzeitig sehen wir einen Nepalesen, der ein Schild mit der Aufschrift „Ehrensberger“ hochhält. Noch schnell ein Abschiedsfoto mit Jime und Gantsen, dann spazieren wir über die Grenzbrücke. Die Einreise nach Nepal verläuft stressfrei, dann steigen wir wieder in einen Jeep ein. Und da sitzen wir dann und warten... und warten. Nichts geht vorwärts. Und dies wortwörtlich, denn manche Autos/Tata-LKWs fahren rückwärts den Berg hinunter. Irgendwann verlassen wir den Stau dann doch und genießen die Fahrt durch die atemberaubende Landschaft, mit der wir so nicht gerechnet haben. Neben uns erstrecken sich Reisfelder, neben der Straße geht es ohne Geländer steil hinab. Mit jedem Meter wird es wärmer draußen. Mittagessen in einem schön am Fluss gelegenen Lokal, es gibt für jeden ein Nepali-Set und wir haben Spaß mit dem kleinen Jungen des Besitzers. Wir überholen zahlreiche Busse, bepackt bis unters... äh... übers Dach. Dazu gibt's lustige Hupsignale. Je näher Kathmandu rückt, desto dichter wird wieder der Verkehr. Die letzten Meter dauern wieder ewig.
Wir landen beim Reisebüro. Dort gestaltet sich die Planung für die Weiterfahrt nach Indien als schwierig. Am Ende ist der Typ völlig genervt. Doch wir sind von dem Vorschlag zum Studententarif nach Bananas zu fliegen einfach nicht begeistert. Bananas ist 750km von Delhi weg. 35 Stunden Bus / Zugfahrt kommt auch nicht in Frage. Weiter hätten wir gern ein Hotelzimmer. Von dem ersten Kommentar „Ich hab aber nur teure Zimmer für 25$“ lassen wir uns nicht abschrecken. Zimmer kriegen wir von dem Typen aber trotzdem keins.
Wir werden in Thamel rausgeworfen. Der erste Schlepper steht bereit, wir bleiben hart. Beim zweiten sind wir schon nicht mehr so standfest. Uns bleibt die Wahl zwischen Hinterhofhotel 1 und Hinterhofhotel 2. Charmant werden wir durch sämtliche Zimmervariationen geführt. Es gibt billig und das Doppelte von billig.
Gut. Essen suchen. Für gigantische 8 Euro werden vier Leute satt. Und das trotz Stromausfall. Sehr entspannend ist vor allem, dass der Typ uns nicht nur in sein Restaurant bugsiert, sondern auch noch weiß, was wir essen möchten. Die neben uns betrachten wir einfach als Teil des Inventars. Evelyn und Stevie kehren ins Hotel zurück, Flo und Katrin gehen noch ausgiebig ins Internetcafe. Viele Kommentare zu unseren Bildern im Blog und die Postkarten aus der Mongolei sind auch schon angekommen. Danach gehen auch wir ins Hotel und schlafen.
Obwohl man eigentlich an diesem Tag mit nichts gerechnet hat, wird er einer mit bleibenden Erinnerungen sein. Die Straße von Tibet nach Nepal (auch wenn mitunter nicht ungefährlich), ist wirklich wunderschön. Man fährt vom trockenen Tibetplateau immer tiefer und die Landschaft wird immer grüner. War wirklich ein Traumtag. Diesen Eindruck kann auch das noch so dreckige, stressige Kathmandu nicht zerstören.
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- Russland
- Mongolei
- China
- Tibet
- Nepal
- Indien
- Die Abflughalle vor der großen Tafel
- Fünf Stunden später
- Hurra, wir haben ein Frühstückslunchpaket.
- Leider keine Babuschkas
- Wir sind das deutsche Abteil
- Eine Stunde warten in der Pampa
- Wir fahren ins Nichts und biegen rechts ab
- Frühstück mit Blini
- ... nennen wir ihn Sergej
- Auch unsere Rucksäcke stehen noch wo sie sollen ...
- Zug Nummer 6 ist nicht so schön wie Zug Nummer 2
- Wir sind in Ulan Bator !
- Gegen sieben Uhr erreichen wir Baga Gazyn Chuluu
- Wir haben kein Wasser im Kanister
- Tsui Wan – Spätzleverschnitt mit Fleisch
- Es tropft und trieft überall
- Porridge mit Ziegenjoghurt.
- Mittagessen: Bitte einmal die 2, 3, 4, 5.
- Es entstehen unzählige Daumen-mit-auf-der-Linse-Fotos
- eine Herde Pfurzziegen
- Wir vereinbaren Pferdereiten zu einem unbekannten Preis
- eine gute Portion Airag
- Wir haben immernoch alle Heringe!
- Gefrorenes Kuh-Ahah
- Mongolian soup very good
- Nur mit der Adresse hat er Probleme
- Tibet might be dangerous for foreigners
- Vielleicht (Kuh)magen
- Permit = eigentlich voll windiges Fax
- Schwierig den Toast mit Stäbchen zu schmieren
- Wir bestellen zum dritten Mal green peppers
- Über Olympia und Tibet dürfen wir nicht sprechen
- Ohne das Permit und Guide dürfen wir nicht in den Potala
- Benji (Panchen) Buddha / Lama & Co
- Am Ende gibt's Momos und scharfe Nudeln
- In den Dörfern bestehen die Gartenzäune teilweise aus Yak-Fladen
- Nach dem Besuch der Main Chapel ist es soweit. Ich muss wirklich dringend!
- Das “offene Bein” heben wir mit einer Bahre auf die Ladefläche, die “kaputte Hand” steigt vorne ein.
- Es ist nunmal der höchste Berg der Welt
- Dangerous Road beginnt. Tatsächlich dangerous.
- Uns bleibt die Wahl zwischen Hinterhofhotel 1 und Hinterhofhotel 2
- Quasi am Marienplatz Kathmandus
- Am Nachbartisch fragt uns jmd „do you think it's safe to eat here?“. Er kommt aus Siegen.
- Am Ende ist nicht mal der Mt. Everest wirklich der Everest
- Poor people give 100! - wir müssen die Steuer nachbezahlen
- Frühstück in der puffmäßig angehauchten Großraumdisko