Quasi am Marienplatz Kathmandus
Tiefpunkttag. Wir wachen von den Geräuschen draußen auf, man denkt die ganze Stadt ist bereits aktiv. Frühstücken auf dem Hoteldach funktioniert nicht, man will uns keine Karte bringen. Deshalb ziehen wir los, Richtung Dhurbar Square. Irgendwo wird sich schon etwas zum Frühstücken finden – von wegen! Als wir schon fast am Platz angekommen sind fängt es zu regnen an. Erleichtert gehen wir in ein Lokal, doch wir haben wieder Pech: Obwohl die Bedienung fleißig die Bstellung auf die Hand geschrieben hat, bekommen wir ewig nichts. Dann gesüßten Tee und ein Mini-Sandwich mit süßem Toast. Genervt gehen wir wieder. Am Platz angekommen latschen wir etwas planlos umher. Der stärkere Regen treibt uns ins Museum. Mit viel Galgenhumor schauen wir uns die Bilder mit finster schauenden Königen an. Dazu die personal Schreibmaschine, das personal Bett und nicht zu vergessen... der personal Ventilator. Vom personal Jesus keine Spur. Bei den nächsten Räumen wird wenigstens die Aussicht besser. Stevie entdeckt, dass die Thronfolge lückenlos ist, wer hätte das gedacht. Nach dem Museum direkt weiter zum Mittagessen. Quasi am Marienplatz Kathmandus. Preise doppelt so hoch wie Tags zuvor, dauert wieder ewig. Wir entschließen uns den Tag auf Grund des Regens als Gammeltag zu deklarieren. Beim Rückweg zum Hotel kaufen wir eben schnell sieben Handtaschen. Dann geht's von Unterstellmöglichkeit zu Unterstellmöglichkeit und wir erfahren, dass die Gastronomie in Nepal streikt. Ein Cafe hat trotzdem offen und bei einer Runde Kniffel vergeht die Zeit. Nahtloser Übergang zum Abendessen. Mit viel diplomatischem Geschick lenkt uns Stevie zum Pizzaessen. Lecker, bei tollem Ambiente. Katrin verabschiedet sich und der Rest nimmt im Steak-House noch einen Schlummertrunk zu sich, ehe auch dieser schlafen geht.
Everest - Kathmandu
Gleich noch ein Eintrag hinterher, wir erleben schliesslich taeglich neues...
EBC
Vorgestern stand ein weiteres Highlight unserer Reise auf dem Programm: Der Besuch des Everest Base Camp. Zunaechst etwas enttaeuscht erreichen wir unser Quartier, 8km vor dem EBC, waehrend der Mount Everest in Wolken liegt. Unser Guide setzt als Grenze 18:30 Uhr fest um zum Camp aufzubrechen, danach ist es zu dunkel. Doch, wir haben mal wieder Glueck, obwohl sich die Wolken gegen 19:00 Uhr erst lichten starten wir trotzdem noch und wir sind begeistert. Das Camp selbst ist eher langweilig, dafuer entschaedigt der Blick auf den hoechsten Berg der Erde fuer alles.
Next Stop: Nepal
Einen Tag spaeter haben wir unsere bisher laengste Autofahrt (ueber 10 Stunden) hinter uns gebracht. Erneut entschaedigt die Landschaft fuer alles. Der Zielort Zhangmu kurz vor der nepalesischen Grenze dient mehr als Mittel zum Zweck. Irgendwann haben wir aufgehoert zu zaehlen, wie oft wir kontrolliert werden. Mal nur der Guide mit Permit, mal mit unseren Paessen, mal wir mit Paessen, mal unsere Rucksaecke... es nervt einfach. Heute morgen haben wir dann Tibet (China) verlassen, eigentlich mit der Absicht schnellstmoeglich nach Kathmandu zu kommen. Wir ahnten nicht, dass die Fahrt so interessant wird. Die meiste Zeit ging es durch ein Tal, mal mit und mal ohne Randbegrenzungen. Heute gegen Abend haben wir schliesslich Kathmandu erreicht. Weil der puristische Weg mit Bus und Bahn nach Delhi bei 35 Stunden Fahrzeit nur unwesentlich billiger als ein Flug kommt, haben wir uns dazu entschieden letztere Alternative wahrzunehmen. Dadurch sparen wir etwas Zeit und koennen bis Freitag Nachmittag in Kathmandu bleiben. Hotelpreise von 2 Euro pro Person machen dies durchaus ertraeglich. Und unzensiertes, schnelles Internet gibt es hier auch. Die Chancen sind also gut, dass wir uns von hieraus nochmal melden. Bis dahin... Gruesse an alle Leser!
Auszug aus unserem Reisetagebuch
Weil wir nicht immer Zeit haben ständig in I-Cafes rumzusitzen gibt's diesmal eine Abschrift aus unserem Reisetagebuch von einem ereignisreichen Tag. Weil Tagebuch schreiben eine oft lästige Angelegenheit ist bitten wir zu entschuldigen, dass die Sätze nicht immer astrein sind und vielleicht manche Gags nicht für jeden Leser zu verstehen sind:
20.09.2008
Wir ziehen los, mit ganz grossen Schritten..., um zu scheitern. Tashi hat zu, die Baeckerei vorm Haus zu, Dico's zu, also Kommando zurueck zur Baeckerei auf halben Weg zu Tashi. Mit - Achtung Ueberraschung - suessem Brot / Gebaeck kehren wir zurueck ins Hotel und "fruehstuecken" mit einer Tasse gruenen Tee im Zimmer.
9:30 Uhr: Auf geht's zum Tashilhumpo-Kloster, dem Sitz des Panchen-Lamas. Auch wenn es "wieder ein Kloster" ist, beeindruckt es uns doch wieder, v.A. die Stupa des Pachen Lamas. Jimmy erklaert ausserdem einiges ueber dessen mysterioese Todesumstaende und wir lernen, dass es momentan zwei Panchen Lamas in Peking gibt: Einen tibetischen und einen von den Chinesen auserwaehlten. Ein paar chinesische Staatsleute sind auch zu Besuch. Wir vier Deutschen sind bei den anderen deutschen Reisegruppen schon fuer unseren Moerdertrip bekannt. Besonders Joerg aus Lueneburg beneidet uns um Kathmandu, denn seine Frau war vor 30 Jahren bereits dort.
Nach dem Kloster meldet sich der Hunger zu Wort. Zwei Lokale stehen zur Auswahl, eins "wo die Touristen gern hingehen" und das tibetische, fuer das wir uns entscheiden. Jimmy bestellt fuer uns Nudelsuppe mit gutem Suppenfleisch, Kartoffeln und die wohl bisher besten Yak-Momos, hausgemacht! Die Getraenke werden schnell von der Wirtin um die Ecke ergattert. Mit 44 Yuan wird unser 10 Euro Budget p.P. kaum beruehrt.
Die Fahrt nach Sakya verlaeuft nicht ohne Zwischenfall. Wir erreichen eine Unfallstelle. NAchdem bereits eine grosse Menschenmenge vor Ort ist, denken wir uns erstmal nichts und packen gemuetlich das Verbandszeug zur Sicherheit aus. Jimmy bildet die Vorhut und will mal nachsehen was los ist. Mit Tatuetata geht's zur Unfallstelle. Ein quer liegender LKW auf der Strasse und ein etwas laedierter Landcruiser der sich den Strassengraben als Landeplatz ausgesucht hat. Die kaputte Seiten-/Vorderfront zerstoert bzw. eingedrueckt. Mit dem Erste-Hilfe-Set geht's auf ins Gefecht. Der erste Patient wird schon von Jimmy aufgeschnitten - bzw. seine Hose. Irgendwo scheint Blut hervorzukommen. Unterm Knie macht sich eine klaffende Fleischwunde bemerkbar. Wir schlagen dem tibetischen Verletzten erstmal vor, sich mal besser hinzusetzen. Jimmzs erster Versuch ein Loch in die Hose zu schneiden ist zu zaghaft. Die Hose muss weg. Wir bauen einen Verband um das Knie. Als wir mit dem ersten Patienten fertig sind, kommt noch einer mit einer grossen Hand. Hier haben wir keine Ahnung und spruehen und verbinden mal drauf los. Anscheinend etwas rabiater. Nach gefuehlten Stunde
n und enier voellig nutzlosen Polizei kommt ein Pick-Up fuer die Verletzten angefahren. Das "offene Bein" heben wir mit einer Bahre auf die Ladeflaeche, die "kaputte Hand" steigt vorne ein. Wir geben noch Tipps mit auf den Weg, dann ist unsere Arbeit erledigt.
Ein paar Dinge / Zitate, ueber die wir im Nachhinein einerseits schmunzeln mussten, andererseits erschrocken waren:
- Obwohl der Unfall schon l aenger her war, war keine Hilfe unterwegs
- "Bring Tempos! - Nein, kein einzelnes!"
- "Den sch... Stecken brauch'mer nimmer!"
- Viele Gaffer, vom nackigen Jungern bis zum Mann mit Harke auf dem Ruecken
- Die oertliche Ambulanz (=Pick-Up eines Bauern)
- "Soll 'kaputtes Bein' auf den Beifahrersitz oder auf die Ladeflaeche?"
- Der Zustand des Autos (Fahrerse ite aufgerissen, LKW auf der Seite) haette schlimmeres vermuten lassen
- "Bleibt einer beim Auto!"
- "Da is' Saft, der enthaelt Zucker!' - Wir wollten eigentlcih die Wunde auswaschen...
- Als die Bahre da war waere 'kaputtes Bein' beinahe an genau diesem hochgehoben worden - "Stop! We do it!"
- "Zieh an! Zieh an!"
- Nichtsnutzige Polizisten
- Rauchender Freund / LKWs die zum gaffen anhalten
Als alles vorbei ist und wir mit schlotternden Knien weiterfuhren kommen wir zu einem Pass mit wehenden Gebetsfahnen - 4500 Meter hoch. Evy haut's hin, die naechsten Schrammen in der Kamera. Wir treffen einen Verrueckten aus Augsburg, der von Lhasa Kathmandu radelt ("Ich hab zu meiner Frau gesagt, ich komm' wieder!").
Einige Zeit spaeter kommen wir schliesslich in Sakya an. Das Kloster hat um diese Zeit bereits geschlossen. Da wir ale schon sooo lang kein Kloster mehr gesehen haben bedauern wir dies natuerlich zutiefst. Kurzer Aufenthalt im Hotel mit Tagebuch schreiben, dann geht's mit Jimmy und dem Fahrer zum Essen. Sehr gemuetliches Lokal, am Nachbartisch spielen ein paar Einheimische ein tibetisches Wuerfel-/ Trinkspiel. Essen wie immer, dauert ewig und schmeckt passabel. Dann koennen wir Jimmy und Fahrer dazu ueberreden sich von uns auf eine Cola einladen zu lassen und es wird lustig: Der Fahrer hat nicht nur eine Freunding, sondern mehrere entlang der Strecke. Wir erfahren, dass Jimmy in Gyantse nur deshalb allein in der Hotellobby sass, weil der Fahrer in der Bar nur am Flirten war. Jimmy meint er sei in festen Haenden und ergaenzt noch "In Lhasa...". Katrins Missverstaendnis "Yes, because the driver and the guide always share a room" traegt zur allgemeinen Erheiterung bei. Die Bedienung ist fuer beide kein Objekt der Begierde, sie ist vergeben! Ausserdem erklaeren wir Jimmy, dass Zigaretten rauchen mit Halter, wie es der Fahrer praktiziert, bei uns nur feine Damen tun. Alles in allem haben wir viel Spass und machen uns gegen 22:00 Uhr auf den Weg zurueck ins Hotel. ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir fallen muede ins Bett.
Uns bleibt die Wahl zwischen Hinterhofhotel 1 und Hinterhofhotel 2
So, unser letzten Tag in Tibet ist da.
Die Dusche wird mit Plastiktüten ausgelegt oder mit den Hotellatschen betreten – oh wie schön waren unsere bisherigen Hotels... Dafür wird das Restaurant extra wegen uns aufgemacht. Lecker Frühstück mit riesen Pancakes. Wir schreiben noch ein paar Zeilen für Jime und Gantsen, dann geht's los. Noch ein paar Meter durch das Dorf, dann sind wir beim Ausreiseschalter angekommen. Obwohl wir ein wenig warten müssen haben wir Glück: Hinter uns eine große Schlange wegen eines Reisebusses. Unser großes Gepäck fährt gemütlich mit dem Auto an uns vorbei, unsere kleinen Rucksäcke werden geröngt.
Erleichtert schauen wir auf den chinesischen Ausreisestempel – die Freiheit naht!
Man ist nun also im Niemandsland zwischen China und Nepal. Auch Jimmy und Gantsen sind nun der Freiheit so nah, wie sonst nirgends. Jimmy zeigt auf die andere Seite des Tals : "There you can say everything - it's freedom"
Ein Tal, das zwei verschiedene Welten trennt. Unser Fahrer fährt mit seinem normalen Tempo ( ungeachtet der engen Straße, den Leuten und Lastwägen) weiter , so dass wir auch beinahe an unserem Transfer für Nepal vorbeigerauscht wären.
Gerade noch rechtzeitig sehen wir einen Nepalesen, der ein Schild mit der Aufschrift „Ehrensberger“ hochhält. Noch schnell ein Abschiedsfoto mit Jime und Gantsen, dann spazieren wir über die Grenzbrücke. Die Einreise nach Nepal verläuft stressfrei, dann steigen wir wieder in einen Jeep ein. Und da sitzen wir dann und warten... und warten. Nichts geht vorwärts. Und dies wortwörtlich, denn manche Autos/Tata-LKWs fahren rückwärts den Berg hinunter. Irgendwann verlassen wir den Stau dann doch und genießen die Fahrt durch die atemberaubende Landschaft, mit der wir so nicht gerechnet haben. Neben uns erstrecken sich Reisfelder, neben der Straße geht es ohne Geländer steil hinab. Mit jedem Meter wird es wärmer draußen. Mittagessen in einem schön am Fluss gelegenen Lokal, es gibt für jeden ein Nepali-Set und wir haben Spaß mit dem kleinen Jungen des Besitzers. Wir überholen zahlreiche Busse, bepackt bis unters... äh... übers Dach. Dazu gibt's lustige Hupsignale. Je näher Kathmandu rückt, desto dichter wird wieder der Verkehr. Die letzten Meter dauern wieder ewig.
Wir landen beim Reisebüro. Dort gestaltet sich die Planung für die Weiterfahrt nach Indien als schwierig. Am Ende ist der Typ völlig genervt. Doch wir sind von dem Vorschlag zum Studententarif nach Bananas zu fliegen einfach nicht begeistert. Bananas ist 750km von Delhi weg. 35 Stunden Bus / Zugfahrt kommt auch nicht in Frage. Weiter hätten wir gern ein Hotelzimmer. Von dem ersten Kommentar „Ich hab aber nur teure Zimmer für 25$“ lassen wir uns nicht abschrecken. Zimmer kriegen wir von dem Typen aber trotzdem keins.
Wir werden in Thamel rausgeworfen. Der erste Schlepper steht bereit, wir bleiben hart. Beim zweiten sind wir schon nicht mehr so standfest. Uns bleibt die Wahl zwischen Hinterhofhotel 1 und Hinterhofhotel 2. Charmant werden wir durch sämtliche Zimmervariationen geführt. Es gibt billig und das Doppelte von billig.
Gut. Essen suchen. Für gigantische 8 Euro werden vier Leute satt. Und das trotz Stromausfall. Sehr entspannend ist vor allem, dass der Typ uns nicht nur in sein Restaurant bugsiert, sondern auch noch weiß, was wir essen möchten. Die neben uns betrachten wir einfach als Teil des Inventars. Evelyn und Stevie kehren ins Hotel zurück, Flo und Katrin gehen noch ausgiebig ins Internetcafe. Viele Kommentare zu unseren Bildern im Blog und die Postkarten aus der Mongolei sind auch schon angekommen. Danach gehen auch wir ins Hotel und schlafen.
Obwohl man eigentlich an diesem Tag mit nichts gerechnet hat, wird er einer mit bleibenden Erinnerungen sein. Die Straße von Tibet nach Nepal (auch wenn mitunter nicht ungefährlich), ist wirklich wunderschön. Man fährt vom trockenen Tibetplateau immer tiefer und die Landschaft wird immer grüner. War wirklich ein Traumtag. Diesen Eindruck kann auch das noch so dreckige, stressige Kathmandu nicht zerstören.
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Dangerous Road beginnt. Tatsächlich dangerous.
Aufstehen um 7:30 Uhr. Draußen ist es kalt und der Berg liegt im Nebel. Um 8:00 Uhr gibt's Frühstück: Omlett und Pancakes. Schlimme Kopfwehnacht für Evelyn, erledigt sich aber heute morgen von selbst.Die Aussicht auf den Berg bessert sich und kurz bevor wir fahren haben wir freie Sicht auf den Mt. Everest. Wir fahren los und brauchen nach 20 Minuten die erste Pinkelpause. Angeblich brauchen die Mädels zu lange! Weiter durch eine super Landschaft auf einer schlechten Straße. Wir finden verfrüht die dangerous Road. Immer wieder taucht hinter einer Kurve ein Gebirgszug mit schneebedeckten Gipfeln auf. Herrliche Aussicht! Zur Mittagszeit erreichen wir in Tingri wieder den Friendship Highway und gehen Mittagessen. 2 Minikatzen und ein kleiner Junge, an den wir unsere Buntstifte loswerden. Nach dem Essen freuen wir uns über Hügel in der Straße: Huiiiii! Irgendwann sind sie dann doch eher lästig. Wir fahren quasi mitten in einer Baustelle. Abwechselnd wird gemauert, eine Brücke gebaut und ganz selten geteert.
Unser letzter Pass in Tibet, ab jetzt geht es bergab. 75km. Entgegen der Anweisung auf dem Schild nehmen wir den Shortcut bzw. biegen im Nichts nach links ab. Wir werden in der hässlichen Stadt Nylam kontrolliert. Pässe vorzeigen. Ab jetzt sind es 30km. Dangerous Road beginnt. Tatsächlich dangerous. Wieder Kontrolle. Diesmal Evelyns Rucksack öffnen. Bestimmt nur wegen der Kamera. Kurs vor Zangmu der Schock: Die Hupe fällt kurzfristig aus. Wir schlängeln uns durch die eine Straße durch zum Hotel. Gott sei Danke, die Hupe geht wieder. Zum Hotel: Greisliges Bad, dreckiges Bett, aber ein Fernseher im Zimmer. Wir laden den Fahrer Gantsn und Jime zum Essen ein (erfahren aber später, dass ihr Essen sowieso kostenlos ist). Jime erzählt uns von seinem Großvater, der früher in der tibetischen Regierung war und dann von der chinesischen Armee umgebracht wurde. Manchen Reisegruppen bringen mit ihrem Verhalten auch den Guide in Gefahr:
2006 verteilte eine Gruppe Bilder vom Dalai Lama in den Klöstern, der Guide wurde von der Polizei so verprügelt, dass er nicht mehr aufrecht stehen kann.
Eine Gruppe Amerikaner wollte mit Free Tibet T-Shirts in Lhasa rumlaufen. Konnte vom Guide gerade noch verhindert werden.
Wir werden von Jime gebeten einen Feedback-Zettel auszufüllen. Schlechte Kritik kann schlimmer Folgen haben: Eine andere Gruppe bemängelte Jimes Englischkentnisse, weshalb er seinen halben noch ausstehenden Lohn nicht bekam. Trotzdem arbeitet er gern für das Reisebüro, weil dort nur Tibeter beschäftigt sind und er somit im Auto frei reden kann. Der Big Boss der Agentur (oder der Guides?) ist ebenfalls Tibeter und ist – welch Wunder – momentan im Gefängnis. Guide und Fahrer bedanken sich artig und wir diskutieren noch ein wenig über die Tibet-Situation, woraus eine kleine Geschichte entsteht. Später als sonst gehen wir ins Bett.
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