Blogeinträge (Ziegen)
eine Herde Pfurzziegen
Am Morgen wird extra für uns eingeheizt. Zum Frühstück bringt Gambda uns ein rahmartiges Gemisch aus Yakmilch vorbei. Trotz großer Fettzufuhr schlagen wir uns tapfer. Als Evelyn den leeren Teller zurück zur Familie bringt wird sie hereingebeten und muss ein zweites Frühstück aus allerlei Milchprodukten (u.A. getrocknete Klumpen) zu sich nehmen. Sehr herzliche Verabschiedung, sogar mit Adressaustausch. Abfahrt um 9:00 Uhr. Holprige Bergstraße (laut Karte bis auf 2700m ?!). Während Evelyn, Steve und Flo ihren morgendlichen Schokoriegel verputzen kämpft Katrin gegen Übelkeit an – leider erfolglos. Viel früher als gedacht (ca. 13:30 Uhr) erreichen wir die heißen Quellen in Tsenkher. Für 6000T p.P. Nehmen wir die Gelegenheit zur Körperpflege wahr. Der Ort selbst gleicht einer Geisterstadt, und wir sind froh hierher nur einen Abstecher zu machen. Wir beziehen erneut eine Jurte mit etwas unheimlichen Nachbarn, dafür zwei braven Wachhunden. Amüsanter Gang zum Supermarkt („Hexenhäuschen“): Als jmd. Unser klopfen bemerkt, rückt etwa eine halbe Stunde später eine Mongolin an und sperrt auf. Zum Preis von einem Mittagessen erwerben wir ein paar Bier, Schokoriegel und Kekse. Steve und Flo machen noch einen Spaziergang auf einen Hügel, ehe es zum kulinarischen Tiefpunkt kommt: Gambda isst das letzte Dosenfleisch, Katrin quält eine Scheibe trockenes Brot in sich hinein und der Rest isst Babybrei. Nach viel Galgenhumor folgt dann noch die obligatorische Portion Nudeln mit Tomatensauce. Die Nacht wird unruhig, zwischenzeitlich wird an der Tür gerüttelt. Irgendwann schlafen wir trotz ungemütlichen Betten doch noch ein. Gang zum Supermarkt durch eine Herde Pfurzziegen!
Es entstehen unzählige Daumen-mit-auf-der-Linse-Fotos
Aufwachen durch Pferdegetrappel. Der Boden ist mit Raureif überzogen. Steve und Eve machen einen Morgenspaziergang zu den Hügeln, Flo zum Wald und Katrin schläft. Aber nicht so lang wie Gambda. Wir lassen uns viel Zeit: Haare waschen, Hose waschen, Rasieren – bis wir los kommen ist es halb 11. Sehr schlechte Straße, die Landschaft gleicht Marlboro Country. Wir kommen in ein Dorf in dem anscheinend erster Schultag ist, alle Kinder sind chic angezogen. Wir finden kein Restaurant und Kochen deshalb außerhalb eine Nudelsuppe an einem Bach im Orkhon-Tal. Eine Stunde später sind wir am Orkhon-Wasserfall angekommen, den wir zu Fuß erkunden. Dort treffen wir auf einen Franzosen, der mit einem Dolmetscher und zwei Mongolen zu Pferd unterwegs ist. Der Wasserfall beeindruckt vor allem durch die Tatsache, dass er quasi aus dem Nichts auftaucht. Danach bleiben wir wieder in einer Jurte. Diesmal aber kein Camp, sondern eine Jurte neben einer Familie. Katrin und Evelyn wollen reiten, trauen sich aber nicht so recht. Der Franzose lässt uns auf sein Pferd. Wir laden im Gegenzug alle auf einen Wodka ein. Durch den Dolmetscher können wir ein bisschen mehr über Gambda erfahren. Danach spielen wir Engelchen flieg und Ball mit den drei Mädchen der Nachbarjurte. Besonders viel Spaß haben sie mit den Kameras von Stevie und Flo. Es entstehen unzählige Daumen-mit-auf-der-Linse-Fotos. Plötzliches Geschrei beim Abspülen: Vier Ziegen haben die Jurte gestürmt. Stevie zieht eine an den Hörnern raus. Ein Ziegenbaby steht auf dem Bett. Und dann das Getränk auf das wir alle sehnsüchtig gewartet haben: Der Airag. Greislig. Luxusjurte mit Strom und Teppichen an der Wand.