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Blogeinträge (Speisewagen)

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08.09.2008

Nur mit der Adresse hat er Probleme

Morgens aufwachen kurz vor der Einfahrt in einen Bahnhof – alle müssen auf's Klo. Dann unseren Koupon einlösen für den wir kostenlos Frühstück bekommen. Bestehend aus zwei hartgekochten Eiern und zwei ungetoasteten Brotscheiben. Dann fröhliches Rumgammeln im Abteil bis wir ans Fenster rennen. Erste Blicke auf die schöne Landschaft. Hektisch sammeln die Schaffner Bettwäsche, Teekannen und die Tischdecke ein. Wir wundern uns, weil eigentlich noch einige Zeit bis zu unserer Ankunft in Peking verbleibt. Auf zum Mittagessen. Anstellen in der Schlange. Essen erweckt nicht gerade Vorfreude auf die schienesischeh Küche, aber essbar: Reis mit Hähnchenkeule. Das Bordradio spielt unsere Lieblingsband: Die Backstreet Boys. Rucksack packen. Draußen erhaschen alle bis auf Katrin einen Blick auf die chinesische Mauer, die kurz inmitten der Gebirgslandschaft auftaucht. Die Schienen verlaufen parallel zu einem sanft dahin schlängelnden Fluss, hin und wieder tauchen wie aus dem Nichts fremdländisch anmutende Pagoden und Stupas auf und tragen somit zu der abwechslungsreichen Szenerie bei. Die Einfahrt in den architektonisch interessanten Bahnhofskomplex in Peking bildet das Ende einer ereignisreichen Reise mit der transsibirischen Eisenbahn und lässt kurz Wehmut aufkommen. Ein letztes Abschiedsfoto sollte daher nicht vergessen werden.

Draußen suchen wir uns ein Taxi und stellen erstmal erstaunt fest, dass der Taxifahrer (Brabang 2) alle vier Rucksäcke in den Kofferraum bekommt. Nur mit der Adresse hat er Probleme. Schnell das Hotel angerufen. Nochmal angerufen. Alles passt. Taxi kostet gerade mal 3 Euro. Wir freuen uns. Im Hotel angekommen herrschtkurzfristig Chaos. Sind wir jetzt im Hotel oder im Hostel? Eigentlich hatten wir das Hostel gebucht, Hotel ist teurer, die Zimmer entschädigen für alles. Zwei Zimmer und eigenes Bad mit warmer Dusche und Balkon und Fernseher. Mitten im Hutong. Aber keine Pause, wir haben viel vor. Zu Fuß zum Himmelstempel ist zu weit, wir nehmen wieder ein Taxi. Der Tempel ist dank Olympia in einem super Zustand. Fast zu schön. „Wirkt ganz neu“ (O-Ton Katrin). Trotzdem sind wir begeistert. Schöner Park außenrum. Die Sonne erscheint durch den „nicht vorhandenen“ Smog ganz Orange. Im Himmelstempel kriegen wir Nichts zu essen, dafür zwei VIPs zu Gesicht, die keiner kennt. Die Zeit wird immer knapper. Um sieben sollen wir im Paulaner sein. Und gemäß Murphys Law finden wir natürlich kein Taxi. Um viertel nach 6 treffen 4 ungeduschte, verschwitzte, hungrige Reisende im Hotel ein (jetzt ist Eile geboten) und verlassen es im geduschten / gestriegelten Zustand knapp 20 Minuten später in Richtung Kempinski. Im Foyer treffen wir Flos Papa, wir sind gerade mal 5 Minuten zu spät. Mit unseren Trekkingklamotten kommen zumindest Katrin und ich uns bissl doof vor. Im Paulaner flieg ich erstmal über ein gemeines aus dem Boden stehendes Eisenteil und reiß es damit ganz raus. Den Chinesinnen stehen Dirndl gar nicht. Endlich gscheits Essen. Stefan und William sind nette Gesprächspartner. Nachdem Wiener Schnitzel erklärt William uns den Unterschied zwischen simplified und traditional Chinese Writing, während Flos Papa Geschichten zu China aus der Sicht eines Deutschen erzählt. Der Abend wir ein bisschen länger und beinhaltet neben vier Weißbier für die Jungs auch Zimtparfait und Apfelstrudel für die Mädels. Nachtrag von Stevie: Das Schnitzel war ausgezeichnet!!! Danke an Stefan, William und Flos Papa für die Einladung! Am Klo kommt bayrisches Liedgut. Nicht zu vergessen Care-Pakete von Flos Mama. Fast wie Weihnachten. Außerdem Geheimagent Niu erreicht. Übergabe erfolgt an der Rezeption.



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18.08.2008

Wir sind das deutsche Abteil

Mittlerweile sind wir zugbekannt. Das deutsche Abteil. => Der Weg dorthin war lang. Wir wollten in den Speisewagen. Auf dem Weg dorthin wurden Flo und Stevie aufgehalten und mit zu den Australiern ins letzte Wagerl mitgenommen. Dort gab's neben einem guten Ausblick auch den ersten Wodka. Mit Pickle. Wir treffen Steve und Katie (Australien), Jan und Moritz (Deutschland), Andreas (Wales). Ab in den Speisewagen. Am Nebentisch sitzen Simon und Britta (Holland). Die Beiden brachten auch die Idee auf „let's get hammer drunk“. Die Wodkaflasche für 400 Rubel war gleich bestellt. Katrin schenkt gut ein. Der Anfang vom Ende. Zwischenstop in Novosibirsk. Kalt. Und wir müssen auf's Klo. Danach waren natürlich alles besetzt. Ich quetsch mich zwischen die Koreaner rein. Alle unterhalten sich mit irgendwem. Schöner, langer Abend. Sehr langer Abend. Brittas Fußverletzung fordert den ersten Einsatz des Notfallkits. Weiterziehen zu Moritz und Jan. Wo sind die Jungs? Stevie im Abteil gefunden. Flo bleibt verschollen. Der Finne erzählt lustige Witze. Irgendwann gehen Katrin und Evy ins Bett und siehe da: Auch der Flo taucht wieder auf und nimmt Stevie gleich zu den Italienerinnen mit. Von Bator keine Spur. Der Russe stinkt. Ausflug auf den Bahnsteig. Hütchenklau von der Schaffnerin. Lautstark wird Richtung Abteil marschiert, das ganze unter lautstarkem Schimpfen von der Schaffnerin. Es ist hell. Hurra, alle sind an Bord geblieben. Heute lange geschlafen. Allen geht's komisch. Der Zug hat Seegang bekommen. Lunchpakete stehen beim Erwachen bereit. Essen am Bahnsteig, superlecker. Maultaschen / Fleischpflanzerl / Krautsalat. Seitdem müssen wir uns ausruhen!



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16.08.2008

Hurra, wir haben ein Frühstückslunchpaket.

Aufwachen mit Olga. Hurra, wir haben ein Frühstückslunchpaket. Nach ausgiebigem Salamifrühstück und 5-Minuten-Terine kam pünktlich fünf Minuten später das warme Mittagessen. Langsam wissen wir nicht mehr wohin mit der Schokolade. Umziehen. Erster bewusster Halt in Balezino. Großmütterchen mit Obst. Nicht zu vergessen, der allzeit behilfliche Finne. Abwasch mit Spülmittel! Zugfahren ist anstrengend, deshalb ruhen wir uns auch ständig aus. Flo und Stevie testen das erste Bier im Speisewagen, wo die drei Russen mit entblößten Bäuchen von der Schaffnerin nicht gern gesehen werden. Das Bier – nachdem es endlich offen war – schmeckt und hat sogar einen Eingriff für die Finger! Nach dem langen Rückweg zum Abteil müssen die Energiereservern wieder aufgefüllt werden, diesmal mit Asia-Nudelsuppen. Wir lernen zwei Batchelor of Education aus Bochum kennen. Sie fahren zwar erster Klasse, kriegen aber kein Lunchpaket. Wir hingegen ersticken im Plastikmüll. Draußen ziehen auf einmal Zeltplätze vorbei und werden von der Abendsonne wunderschön beleuchtet. Obwohl wir schon wieder müde sind gehen wir nochmals alle in den Speisewagen und trinken unseren ersten russischen Wodka, einen geschätzten Dreifachen. Am letzten Stop des Abends erzählt uns Irina, dass es hier im Winter bereits -30° hat. Gegen Mitternacht moskauer Zeit und etwa 2:00 Uhr Ortszeit lassen wir uns von Zug Nummer 2 in den Schlaf schaukeln. Unser erster voller Tag auf der Transsib ist zu Ende, wir sind begeistert und die Stimmung ist gut.



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