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Blogeinträge (Seidenmarkt)

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11.09.2008

Permit = eigentlich voll windiges Fax

Aufstehen! Frühstücksbuffet. Los. Zu Fuß durch die Hutongs (=Fake-City). Mal wieder. Dann über den Tiananmen-Platz. Am Eingang durch einen Security-Check. Dann rum ums Mao-Mausoleum. Es ist drückend heiß und wir sind relativ unmotiviert für die verbotene Stadt. Doch wo ist der Ticket-Schalter? Ah, wir gehen also ins Palace Museum. Studentenrabatt nur für chinesische Studenten. Bereits die ersten Meter zwingen uns in den Schatten zu flüchten. Als wir uns aufteilen, um uns am Klo wieder zu treffen, passiert es schließlich: Wir verlieren uns. Durch Zufall finden wir uns zwei Hallen weiter wieder. Da wohnte schon ein Eistee in meinem Bauch und ein Wasser im Rucksack. Auf einmal sind wir kurz vor dem Ausgang. Wie? Man braucht nur 1,25 Stunden für die verbotene Stadt?! Also erstmal Eis essen im kaiserlichen Garten. Dann links rum a bissl a Kultur durch die Jade- und Goldausstellung. Flo und ich erfinden lustige Bildergeschichten zu den Schriftzeichen. Dann ist's geschafft. Wir fahren zum Seidenmarkt. Aber nicht auf direktem Weg. Der Kempinski-Stadtplan lügt. Ein freundlicher Californier nimmt uns mit. Wieder in der U-Bahn-Station will uns ein Volunteer zur Hilfe eilen, doch er versteht nicht einmal das Wort „Silk Market“, von dem wir noch genau eine Station entfernt sind. Doch auf den Californier ist Verlass. Freudig betreten wir den ersten Mäc unserer Reise und stillen unseren Hunger. Wir teilen uns auf: Während Katrin und Evelyn nochmals im Seidenmarkt zuschlagen irren die Jungs von einer Straßenseite zur anderen, auf der Suche nach einem Elektroladen. Sie werden nicht fündig, entdecken jedoch im LG-Tower ein Luxusklo. Ein Taxi bringt sie schließlich zum Computerviertel, wo Speicherkarten nachgekauft werden. Taxifahrt zurück mit Fahrer, der nicht bremsen kann. Im Hotel wird aus dem kleinen Wartebierchen beinahe eine ganze Maß, dann tauchen die Mädels gehetzt auf – sie haben kein Taxi bekommen. Leckeres Abendessen gleich um die Ecke für knappe 15 Euro. Ein Blick auf die Uhr lässt etwas Hektik aufkommen, doch es wird noch schlimmer: In ein Taxi geht diesmal nicht das ganze Gepäck. Wir teilen uns auf. Die Mädels vorweg. Die Jungs hinterher. Nach kurzer Fahrzeit kommen alle am Bahnhof an, nur auf unterschiedlichen Ebenen. Das jedoch wissen wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Leicht panische Telefonate 40 Minuten vor Abfahrt. „Kommt rein“ - „Wie?“ - „Wie hoch?“ - „Runter!“ - „Fahne“ - „Wir auch“ - „Beim Baum“ - „Information“. Endlich im Bahnhof müssen wir noch schnell Getränke kaufen. Ewig warten wir auf's Wechselgeld. Hinter der Schranke werde ich von einer Aufsicht ungeduldig weiter gescheucht. Kurzes Herzklopfen als der Schaffner beim Einsteigen das Permit sehen will. (Permit = eigentlich voll windiges Fax) Wir erkunden den Luxuszug, der nur Vorteile hat, bis auf die Gepäckunterbringung. Jeder hat seinen eigenen Fernseher, breite Betten, Steckdose, freundlicher Schaffner, saubere Klos, Waschbecken im Gang, Hot-Water-Spot. VIER-BETT-ABTEIL! Die Rucksäcke unterzubringen wird ein mühsamer, kräftezehrender Akt. Der Speisewagen entpuppt sich als Schnäppchen. Das Bier gibt's für einen Euro. Gute Nacht!



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09.09.2008

Tibet might be dangerous for foreigners

Trotz guter Betten wachen wir fürh auf. Draußen Regen! Mist! Erstmal Frühstück im gegenüberliegenden Hostel. Jetzt haben wir den Innenhof auch gesehen. Frühstück lecker aber bisschen wenig. Für 500 Yuan hin und zurück mit Wartezeit bei der Mauer. Akzeptiert. Der Verkehr ist flüssig. Wir erfahren, dass an geraden Tagen Autos mit geradem Autokennzeichen fahren dürfen ungeraden Kalendertagen dann umgekehrt. Nach etwa einer Stunde sind wir in Badaling. Sowie tausend andere Menschen auch. Wir entscheiden uns für links, da ist weniger los. Auf dem Weg nach oben begegnen wir immer der gleichen Menschen. Mal brauchen sie 'ne Pause, mal wir. Hin und wieder ist der Weg auf der Mauer ganz schön steil, aber toi, toi, toi, das Wetter hält. Durch die Berge kann man verhältnismäßig weit sehen – großer Vorteil. Wir übernehmen die chinesische Fotomanier: Peeeeeaaaaace!! Wedel! Wedel! Quietsch! Oben ist die Reisegruppenleiterin einer amerikanischen Gruppe besonders großzügig: „Now you habe 20 minutes on your own, then get back.“ Aber die deutsche Sprache überwiegt dennoch. Beim Eintritt feilschten wir um den Studentenrabatt. Nachdem die Frau nicht verstand was wir wollten, hat sie ihn uns einfach so gegeben. Evelyn verliert die Wetter, ob der Taxifahrer noch da ist. Ab zum Seidenmarkt. Wir kaufen völlig überteuert für 8 Euro ein Billabong T-Shirt. Aber anstrengend ist das Geschrei schon. Flo ist unser Handelshengst und drückt die Hose von 168 auf 15 Euro. Die Verkäuferin war leicht sauer. Außerdem erstehen wir ein Poloshirt, das man nicht mit Wasser waschen kann. Die Verkäuferin von Stevie drückt fast auf die Tränendrüse. Und dann das Übliche: Wir sind zu spät dran. Wir treffen Scarlett vor dem Hotel, wegen mir fahren wir 10 Minuten zu spät los (ich war ausnahmsweise auf dem Klo) und müssen um unsere Tischreservierung bangen. Alles geht gut. Scarlett übernimmt die Bestellung. Wir lassen uns überraschen. Die Gerichte sind alle toll angerichtet, stets abwechslungsreich und fast alles (Pilze und oranges Zeug nicht) schmeckt super. Das Highlight ist natürlich die Pekingente. Und für Katrin die rauchende Obstplatte. Scarlett gibt uns viel zu viele Tipps, was wir noch anschauen könnten. Vor allem die Kämme kaufen hinter / neben / bei dem Buchmarkt gleich gegenüber / auf / unter der Metrostation links / rechts über dem KFC. Ach nee, vergesst alles. Aber den Tipp mit den Bars neben dem See, den werden wir wohl umsetzen. Bei strömendem Regen wawrten wir auf die Taxis und bewundern die Arbeitskleidung der Bedienungen. Endlich zurück, gehen Flo und Katrin noch schnell zur Massage. Sie klopfen an einer Tür, der Laden hätte eigentlich schon zu. Es gibt eine Kopfmassage inklusive Haarewaschen. Die Frau ist ganz angetan von Flos Körper – insbesondere Armbehaarung. Sie muss unbedingt noch Haare schneiden. Mit einem Rasiermesser. Insgesamt aber anscheinend etwas rabiat. Kurz vor dem Schlafengehen bekommen wir noch den Anruf von Scarlett: „Tibet might be dangerous for foreigners“ - „Why?“ - „Because you are foreigners.“



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