Blogeinträge (Lhasa-river)
In den Dörfern bestehen die Gartenzäune teilweise aus Yak-Fladen
Lang schlafen, um 9:00 Uhr geht's ungeduscht und ohne Frühstück los. Wir halten kurz beim Bäcker, doch das Brot ist nicht so der Hit. Sehr langsam geht's die gleiche Straße von gestern zurück, überholt wird grundsätzlich in der nicht einsehbaren Kurve. Die Fahrt verläuft zunächst unspektakulär, wir bekommen lediglich einen See zu sehen, in dem Kinder und Erwachsene, die sich eine Berg-Beerdigung nicht leisten können, beerdigt werden. Danach wollen wir einen Pass hochfahren, leichte Verwunderung dass uns wirklich alle überholen, wir zucken mit 20 km/h dahin, es beginnt zu stinken, das Getriebe meldet sich zu Wort, das Auto wird mitten am Berg ausgemacht. Prompt kommt kompetente Hilfe. Vier Leute stehen ahnungslos vor einer offenen Motorhaube. Mhh, nix zu machen. Zurück zum nächsten Dorf, aber nicht ohne ein schlechtes Wendemanöver. Wir vertreiben uns die Zeit mit Essen für 36 Yuan. Nicht pro Person, sondern pro Alle. Mit dem neuen Auto kommt auch ein neuer Fahrer, deutlich jünger als der erste. Die schlechte Nachricht: Obwohl vorn im Auto drei Sitzplätze sind, dürfen nur zwei Personen Platz nehmen. Heißt für uns: Wir müssen zu viert auf die Rückbank. Es geht nun deutlich schneller vorwärts und der neue Fahrer redet wie ein Buch. Jimmy antwortet mit „oh“ in einer Endlosschleife. Auf Passhöhe erreichen wir knapp 5000m, die Sicht ist toll. Auf dem ersten Gipfel dürfen wir keine Fotos machen, würde Geld kosten. Wir halten ein bisschen weiter unten und werden von zwei nervigen Kettenverkäuferinnen belagert. Aber wir lassen uns den Blick auf den See nicht verderben. Türquisblaues Wasser umgeben von Bergen. Traumhaft. Uns wird erklärt, dass dies der heilige See ist und Angeln verboten ist. Die Chinesen halten sich natürlich nicht daran und betreiben zusätzlich ein Fischlokal für die dort stationierte Armee. In den Dörfern bestehen die Gartenzäune teilweise aus Yak-Fladen, sehr schön gestapelt! Wir fahren weiter durch eine super Landschaft; wir bitten den Fahrer anzuhalten, nur damit wir nochmal um die Ecke fahren und zum richtigen Fotoplatz kommen. Wir wissen immer noch nicht, ob es sich um einen See oder einen Fluss handelt. Dann bis nach Gyantse, wo wir ziemlich bald sehr lecker essen gehen. Fahrer und Guide wollen sich nicht einladen lassen, „weil es zu teuer ist“. Beim Essen zeigen wir Bilder von unserer Familie und Postkarten von Regensburg. Einige Jimmy-Highlights sind:
- Yes, ya, yes
- How can you say
- Hard to say
- How could you say
- Yes, is, yes
- oh, you know
Am Ende gibt's Momos und scharfe Nudeln
Frühstück mit der dt. Reisegruppe. Kommen aus der Gegenrichtung. Austauschen von Reiseinformationen. Uns wird geraten noch einen Tag länger in Kathmandu zu bleiben; Grund: „Besichtigung“ von Lepra-Kranken. Pünktlich um 9 werden wir abgeholt. Jimmy meint unser Fahrer sei ein „old driver“ - wir einigen uns höflich auf „experienced driver“, was sich jedoch aufgrund seiner Wende- und Überholmanöver, sowie seiner niedrigen Reisegeschwindigkeit nicht bestätigten sollte. Wir fahren durchs Überschwemmungsgebiet des Lhasa-River und werden von Reisebussen überholt. Brabang hätte nur mit dem Kopf geschüttelt. Jimmy bleibt während der Fahrt zwischen unseren Rucksäcken im Kofferraum verstaut. Gegen halb eins erreichen wir Tsetang – eine Stadt, die wir nicht lieben werden. Unser Hotel ist überdimensioniert und etwas schmuddelig. Die Essenssuche gestaltet sich schwierig, denn auch die Stadt ist wie ausgestorben. Tashi hat zu, auf Hotpot neben Soldaten haben wir keine Lust, also kehren wir ins Hotel zurück. Unter neugierigen Blicken essen wir das Menü, kurz: Reis mit Sch... für 15 Yuan, eine Frechheit. Außerdem probieren wir Barley-Bier, was in Wirklichkeit gar kein Bier ist und furchtbar schmeckt. Wir haben noch ganz viel Zeit, gehen also durch die Kitsch- / Geisterstadt spazieren... ähm... Nahrung beschaffen. Die Suche nach dem MARS verläuft erfolglos, dafür finden wir eine Bäckerei, deren Kekse man durchaus als gut bis sehr gut bezeichnen kann. Launebarometer steigt. Ab zum First Palace, der doch wieder ein Kloster ist. Wir erklimmen unseren ersten Viertausender. Einsamer Mönch, wir kaufen Brsn-Books (!= Börsen Handbuch). Legende vom ersten König, der auch nur ein Hochstapler war oder die Tibeter zu leichtgläubig. (Oder keiner konnte Zeichensprache.) Kaufen von Gebetsfahnen, viele Namen aufschreiben (Müllers, Kendlbachers und Schulfreunde / andere Freunde). Stevie bekommt selbst auferlegtes Gebetsfahnenfotografierverbot. Aufwändige Gras-in-den-Ofen-Prozedur. Aber jetzt sind wir „so full of luck now“. Zurück im Hotel, alle schlafen. Bis auf Katrin! Auf die sich nix reimt. Abendessen. Uns verschlägt es in ein kleines tibetisches „Restaurant“, das nicht wirklich auf Touristen eingestellt ist. Wir watscheln in die Küche, schauen in die Gefriertruhe und werden fündig. Am Ende gibt's Momos und scharfe Nudeln. Grad dass wir nicht mitkochen. Auf dem Nachhauseweg kommen wir an eindeutigen Geschäften mit einem Bettenzimmer vorbei. Pomelo und Bier. Abendgestaltung ist Tabu. Über die Regeln entbrennen vermehrt Streitigkeiten. Highlights: Pfeifung, Titikakasee in BW, VW Passat, VW Käfer, WV Beatle (nee, Golf gibt's nicht). Was begeht man bei der Scheidung? Selbstmord! Wastlhuber. Pfiff. Bett.